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Tour über Steineren Jäger auf Hochstaufen (1771 m) 

 

Den Hochstaufen! Er ist der Hausberg meiner neuen Freundin Jessica. Jedesmal, wenn wir loswollten, kam mir etwas anderes dazwischen. Schon dieses Jahr im Frühjahr wollten wir die Wandertour zum Hochstaufen auf den markanten und freistehenden Berg starten, doch ich war zu sehr mit der Arbeit, die in dieser Zeit bei mir Priorität hatte, beschäftigt.

Also war es letzte Woche endlich soweit. Das Wetter war von Tagesbeginn bis zum späten Nachmittag sonnig und für die Jahreszeit sehr warm. Wir waren beide bereit für die Bergtour nach Hochstaufen!

Los ging es durch einen wurzeldurchzogen Wald bergauf. Wir erreichten bald die Baumgrenze, ab hier überstiegen wir die Geröllfelder und große Steinblöcke. Der Wahnsinn, dieser Ausblick auf die Berchtesgadener Berge und auf die Stadt Bad Reichenhall nach dem Verlassen der Waldgrenze.

Von Jessica – die ich übrigens vor etwa einem Jahr über die sportshout App für Sportler kennengelernt habe – wusste ich, dass die Tour zum Hochstaufen steil Bergauf geht und dass wir teilweise über exponierte Stellen müssen um gegen Ende einen Bergkamm zu überqueren. Unser Aufstiegsweg wurde zunehmend schmaler, immer felsiger und ständig bestand Absturzgefahr. Gerade für mich, der ich nicht hundertprozentig schwindelfrei bin, war es eine Herausforderung. Für meine Freundin, die sich ständig in alpinem Gelände aufhält, war diese Tour zum Hochstaufen eher ein Spaziergang.

Irgendwie zog sich der Aufstiegsweg allmählich in die Länge, den ich mir viel kurzer vorgestellt hatte. Am Ausgangspunkt stand bei der Padinger Alm ca. 2, 5 bis 3 Stunden auf dem Wegweiser. Die angegebenen Zeiten sind meist eher großzügig angegeben. Egal, die Aussichten waren einfach überwältigend! Bei jedem Schritt auf den Gipfel dieses Berges wurde mir bewusst, warum für meine Freundin Jessica dieser Berg einer ihrer Lieblingsberge ist. Kurz darauf sind wir auf dem Bergkamm, links unten zur Steiner-Alm und Anger / Höglwörth und rechts Bad Reichenhall – dieser Ausblick entlohnt für die Mühen.

Geschafft! Die Überquerung des Kammes und weiterhin der gigantische Tiefblick nach Bad Reichenhall. Danach eine sehr enge Stelle, der Steig war zu schmal für zwei, wir warteten und ließen zunächst die entgegenkommenden Bergsteiger vorbeiziehen. Langsam und sicher kam bei mir noch spürbarer Hunger hinzu. Jetzt am Reichenhaller Haus eine deftige Brotzeit! Leider war das Ziel immer noch nicht zu sehen.

Eine weitere Kehre und wir sahen jetzt vor uns endlich das Reichenhaller Haus. Nochmals ein paar letzte Kehren bergauf und wir hatten die Tour bis zum Reichenhaller Haus gemeistert. Beeindruckend, wie das kleine Haus in den Felsen intrigiert und fast schon eins mit ihm wurde. Von hier oben sahen wie schon das Gipfelkreuz, das wir nach ein paar Minuten erreichten. Hinauf führte uns ein steiniger Pfad, vorbei an der Staufenkapelle, zum Gipfelkreuz des Hochstaufens. Endlich angekommen hatten wir den Gipfel fast für uns alleine.

Hab`s geschafft! Gemeinsam genossen wir den fantastischen Rundblick bis zu den Berchtesgadener Alpen.

Ab ging es auf eine gute Brotzeit und ein alkoholfreies Bier auf der sonnigen Terrasse in dem Reichenhaller Haus auf 1.750 Meter Meereshöhe. Wir genossen den einzigartigen Panoramablick von Salzburg bis zum Wilden Kaiser und die Gespräche mit dem einen oder anderen gleichgesinnten Bergsteiger. Nach einer gefühlten Ewigkeit war unser Abstiegsweg derselbe wie der, den wir für den Aufstieg gewählt hatten.

 

Rainer

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